Das Dorf

Geschichte

Der Ortsname stammt von dem altpolabischen Wort Karva für Kuh ab. Der Name wandelte sich über Carwytze (1216) zum heutigen Carwitz. Bereits 1216 wurde Carwytze als Fischerdorf erstmals urkundlich genannt. Carwitz gehörte zur Herrschaft Stargard und die zum Herrschaftsbereich der Herzöge von Pommern. Ab 1292 war die Herrschaft Stargard ein Wittum der Markgrafentochter Beatrix von Brandenburg und da sie die Frau des mecklenburgischen Fürsten Heinrichs II. der Löwen war, kam die Herrschaft Stargard ab 1299 faktisch an die Fürsten (später Herzöge) zu Mecklenburg. Am Ende des 14. Jahrhunderts – so eine weitere Notiz – wiesen die Herzöge von Mecklenburg-Stargard einem Henning Parsenow Pachtgeld aus Carwytze an. Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Gebiet endgültiger Besitz der mecklenburgischen Herzöge und das Dorf wurde dem Amt Feldberg (Domänenamt) zugeordnet. Kirchlich war das Angerdorf bis zum Dreißigjährigen Krieg und dann wieder ab 1740 eine selbstständige Pfarrei. 1706 entstand am Anger die Dorfkirche als rechteckiger Fachwerkbau mit einem freistehenden Glockenstuhl vor dem Westgiebel. Der Glockenstuhl wurde 1912 abgerissen. 1683 lebten in Carwitz mehrere Vollbauern, dazu der Freischulze sowie Kossaten (auch Kötter oder Kötner genannt) und landlose Einlieger (Mietsleute), die als Landarbeiter tätig waren. Der westlich des Dorfes gelegene Freischulzenhof wurde 1858 aus Carwitz herausgelöst; er ist ab 1874 als Rosenhof bekannt. Carwitzer Windmühle (2009) 1896 konnte am Ortseingang die Holländermühle mit Sockelgeschoss und Galerie ihren Betrieb bis 1937 aufnehmen. Auch die meisten anderen Häuser sind um diese Zeit gebaut worden. 1975 wohnten 216 und 2007 325 Einwohner in Carwitz. Das Dorf und das Fallada-Anwesen wurden im Rahmen der Städtebauförderung von 1992 bis 2007 gründlich saniert.

Quelle: Wikipedia

Hans Fallada in Carwitz

Bekannt wurde das Dorf durch den Schriftsteller Hans Fallada (eigentlich Rudolf Ditzen), der sich nicht entschließen konnte, Nazideutschland zu verlassen und von 1933 bis 1944 in einem um 1875 gebauten Büdnerhaus mit seiner Frau Anna Ditzen wohnte. Als Feldberger Bürgermeister war er kurzzeitig noch einmal 1945 in Carwitz wohnhaft. Seine letzte Ruhestätte befindet sich nach seiner Umbettung im Fallada-Park (ehemaliger Friedhof) in Carwitz. Heute ist in den Gebäuden das Hans-Fallada-Museum mit dem Fallada-Archiv untergebracht. Die Hans-Fallada-Gesellschaft will das frühere Bootshaus Hans Falladas nach alten Plänen wieder entstehen lassen. Am Ufer finden sich noch einige Pfähle, die den einstigen Standort markieren.

Quelle: Wikipedia